1 In Kunterbuntes/ Rund ums Draußensein

Der erste Fallschirmsprung oder den Mutigen gehört die Welt – „Erstspringer“ verraten ihre persönlichen Erfahrungen

Die Brille presst sich so fest an mein Gesicht dass ich kaum klar denken kann, die Luft ist so kalt, dass ich es nicht schaffe einzuatmen, mein Herz rast als ob es mir aus der Brust springen möchte…. und trotzdem fühlt es sich gut an.

Ich schwebe als wäre ich ein Adler – weit weg von allen Problemen dieser Welt. Alles ist plötzlich so leicht und klein, ich atme tief ein. Das tut gut!

Jetzt verstehe ich es – „Frei wie ein Vogel“.


Du hast dich schon immer gefragt wie es sich anfühlt wenn man aus einem Flugzeug springt? Irgendwie würdest du auch gerne mal einen Tandemsprung machen, traust dich aber nicht so ganz?

Ich habe mir selbst ein paar Gedanken zu meinem ersten Tandemsprung gemacht und auch gleich noch ein paar andere „Erstspringer“ zu ihren Erfahrungen befragt. Sie verraten dir wie es sich anfühlt, ob sie Angst hatten und ob sie es nochmal machen würden.

Na? Neugierig?


Fragen:

  • Wie bist du auf die Idee gekommen einen Tandemsprung zu machen?
  • Wie hast du dich beim Absprung gefühlt, hattest du Angst?
  • Der freie Fall – wie ist das so?
  • Was war das Erste das du dir nach der Landung gedacht hast?
  • Würdest du nochmal springen?
  • Was ist für dich der Hauptgrund um es (nicht) zu tun?

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Wie bist du auf die Idee gekommen einen Tandemsprung zu machen?

Judith:

Wir, mein Liebster und ich, waren auf der Suche nach einem besonderen Geburtstagsgeschenk für einen Freund. Nachdem wir schon seit längerem den Wunsch hatten, mal so richtig durch die Luft zu fliegen, haben wir unserem Freund den Tandemsprung mit persönlicher Beteiligung zum Geburtstag geschenkt. Letztlich war es ein abenteuerliches Geschenk an uns selbst.

Grossi:

Eigentlich war es, soweit ich mich erinnern kann, immer schon ein Kindheitstraum von mir, so frei wie ein Vogel durch die Lüfte zu fliegen!

Martin:

Habe leichtsinnigerweise einem Freund einen Tandemsprung als Geburtstagsgeschenk gemacht, dieser hat darauf bestanden nicht allein springen zu wollen, können. Habe dann in meiner Verzweiflung meine liebsten Menschen um mich gescharrt (Freundin, Sohn) und sie genötigt mir aktiv Beistand zu leisten – das heißt – mitspringen…

Mario:

Ich wurde eingeladen und war sofort begeistert.

Bia:

Meine Mutter schenkte mir den Tandemsprung zu meinem 18. Geburtstag.

Eva:

Von selbst? Gar nicht. Es war ein Überraschungs-Geschenk von meiner Oma – und das Coolste – sie hat auch mitgemacht. Also bin ich tatsächlich gemeinsam mit meiner Oma aus einem Flugzeug gesprungen – mit Fallschirm natürlich!


Tandemsprung
Judith – überglücklich!

Wie hast du dich beim Absprung gefühlt, hattest du Angst?

Judith:

Ich war voll aufgeregt, hatte Herzklopfen und war unheimlich neugierig auf das was kommt – eine Art „Lustangst“. Sehr anregend war der Aufstieg mit dem Flugzeug. Alle SpringerInnen waren ruhig, konzentrierte Gesichter, kurze Blicke, die sich trafen, ein inneres Sammeln, angespannte Erwartung auf das Kommende. Ich hatte immer das Gefühl, dass alles gut geht. Mein Guide hat mich rundum informiert, daher wusste ich, was zu tun ist.

Grossi:

Natürlich hatte ich Angst – aber Mutprobe bestanden!

Martin:

Von Angst kann man so nicht sprechen, eigentlich war ein noch nie gekanntes Gefühl da, als sich das kleine wackelige Flugzeug mit uns in 4000 m Höhe schraubte. Todesangst würde dem Zustand am ehesten entsprechen… und das mir, dem mutigsten Silberrücken aller Zeiten…

Mario:

Es war nicht wirklich Angst, aber großer Respekt. Das Adrenalin hat alles überspielt.

Bia:

Angst wäre das falsche Wort… Vorfreudig aufgeregt trifft’s eher!

Eva:

Ganz ehrlich? Ja, schon ein bisschen. Aber ich hatte nicht mal richtig Zeit dafür, denn mein Master hinter mir hat mich einfach direkt aus dem Flugzeug geschupst, bevor ich es mir anders überlegen konnte.


Fallschirmsprung
Grossi in der Luft

Der freie Fall – wie ist das so?

Judith:

SUPERCOOL. „Nur wer loslässt hat beide Hände frei!“ Du sitzt da, mit einem Guide am Rücken, die Beine hängen bereits ins Nichts. Der Adrenalinkick vor dem Absprung, und ab ………………… kitzekleine Häuser, Äcker und Wälder die näher kommen / Haut, die sich aus dem Gesicht nach hinten zieht / eine eiskalte Stirn nach Sekunden / Atmen mit Unterbrechungen / Fallen lassen im wahrsten Sinn des Wortes. Unvergesslich.

Grossi:

Ich bin damals in eine dicke Wolke gesprungen und dachte mir bloß – Oh mein Gott. Es war so kalt und ich bekam kaum Luft. Immer wenn ich nun zum Himmel hinauf schaue und Wolken sehe, muss ich daran zurückdenken.

Martin:

Der freie Fall ist einfach nur geil.

Mario:

Der freie Fall nimmt einem zuerst den Atem. Danach ist’s einfach nur geil!!

Bia:

Das Beste an Allem! Mehr gibt’s dazu eigentlich nicht zu sagen. Schade, dass es nur so kurz dauert…

Eva:

Schon ziemlich cool! Aber auch ein bisschen erdrückend fand ich, die Luft zieht so schnell an einem vorbei, ich konnte kaum atmen.


Fallschirmsprung
Eva in der Luft

Was war das Erste das du dir nach der Landung gedacht hast?

Judith:

„Ich bin eine Heldin!“

Grossi:

Schon vorbei? Das war mein erster Gedanke. Ich hätte mir so gewünscht, dass es noch viel länger gedauert hätte.

Martin:

Von Glücksgefühlen überschwemmt sofort wieder springen zu wollen… der freie Fall war einfach nur geil…

Mario:

Will nochmal!!!

Bia:

NOCHMAAAAAAAL!

Eva:

Schwer zu sagen, mein Kopf war so frei von Gedanken, ich würde sagen – Nichts. Oder vielleicht einfach nur „GEIL“!


Fallschirmsprung

Tandemsprung
Judith & Martin

Würdest du noch einmal springen?

Judith:

Jederzeit! Bin bislang zweimal gesprungen und werde es wieder tun. Wäre ich jünger, würde ich gerne aktiv Fallschirmspringen und auch Formationsspringen.

Grossi:

Sofort! Die Erinnerung daran ist immer noch „Adrenalingeschwängert“!

Martin:

Ich bin nochmals gesprungen.

Mario:

Jaaaaaa

Bia:

Ja.

Eva:

Na klar! Aber ich würde über einer komplett anderen Landschaft abspringen – über den Alpen oder vielleicht über einer Wüste….


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Oma & Eva nach dem Sprung

Was wäre für dich der Hauptgrund um es (nicht) zu tun?

Judith:

Jeder Sprung ein Abenteuer, geh zwischenzeitlich an deine Grenzen….
„Wenn du etwas erleben willst, das du noch nie erlebt hast, musst du etwas tun, das du noch nie getan hast.“ 🙂

Grossi:

Tu es! Springe über deinen Schatten und stell dich der Mutprobe, du wirst definitiv nicht enttäuscht werden. Es ist eine Überwindung, aber wenn du erstmal in der Luft bist ist es ein Abenteuer der Sinne.

Martin:

Mein zukünftiger altersmäßiger Zustand, obwohl man mit Rollator auch springen kann.

Mario:

Ist leider für ein regelmäßiges Hobby nicht erschwinglich… es ist jedoch eine ungefährliche und abenteuerliche Art über seine Grenzen zu gehen.

Bia:

Der finanzielle Aspekt (jeder Cent wird für’s Haus gespart).

Eva:

Erstens mal – definitiv tun! Der Hauptgrund dafür ist das Gefühl, kurz nachdem sich der Fallschirm geöffnet hatte. Gerade war ich noch voller Adrenalin im freien Fall und schon schwebe ich leicht wie eine Feder durch die Lüfte – und das innerhalb weniger Sekunden. Einfach WOW.


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Vielen Dank für die spannenden und persönlichen Antworten bzw. Eindrücke (und vor allem auch die tollen Fotos) meiner lieben „Erstspringer-Kollegen“. Ich freu mich wirklich riesig über eure Unterstützung! <3

Wie war denn dein erster Fallschirmsprung? Falls du noch keinen gemacht hast, würdest du gerne? Oder eher nicht? Lass doch einen Kommentar hier.

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