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Zum Sonnenaufgang: Wanderung auf den Hochturm via Edelweißboden mit Hund

Ist der Sonnenaufgang am Meer oder am Berg schöner? Ich liebe beides, allerdings ist es in der Regel anstrengender ihn am Berg zu erleben, da man oft erstmal aufsteigen muss – im Dunklen. Daher ist das Gefühl für uns jedes Mail umso cooler, wenn wir außer Atem beim Aussichtspunkt ankommen und schon hin gezittert haben, ob wir wohl rechtzeitig oben sind. Bei unserer Sonnenaufgangs- Wanderung auf den Hochturm mit Hund waren wir auf jeden Fall rechtzeitig bei unserer Zwischenstation am Edelweißboden um das magische Schauspiel mitzuerleben.

gewandert Mitte September


Wanderung auf den Hochturm vom Hiaslegg

Übersicht Tourdaten – Wanderung auf den Hochturm

Der Hochturm ist von mehreren Seiten aus erreichbar. Wir sind vom Gasthaus Hiaslegg aus zum Sonnenaufgang aufgestiegen. Wir haben vorher dort gefragt, ob wir über Nacht auf dem Parkplatz in unserem Van schlafen dürfen und haben am Abend zuvor noch ein super leckeres Schnitzel dort bekommen. Perfekter Start würden wir sagen! Es war übrigens unsere allererste Nacht damals im Van – als er noch nicht mal ausgebaut war. Hier ein Foto der ersten gemeinsamen Ausfahrt:

Erste Ausfahrt mit dem Van

Tourdaten
    Schwierigkeitsgrad: mittel bzw. schwer für ungeübte Menschen und Hunde
    Gehzeit: ca. 5 Stunden
    Länge: ca. 14,5 km
    Höhenmeter↑: ca. 1200 m
    Höchster Punkt: ca. 1800 m
    Ausgangspunkt: Parkplatz beim Hiaslegg
Allgemeines
    Einkehrmöglichkeiten: Hiaslegg
    Besonderheit: Edelweißblüte im Juli, viele Bergblumen, tolle Ausblicke, Sonnenaufgang am Edelweißboden
    Hundetauglichkeit: bis zum Edelweißboden absolut kein Thema, weiter oben nur für trittsichere Hunde und Menschen empfehlenswert
    Tracking Daten: Bergfex
    Lage: Steiermark | Pichl-Großdorf
    Erreichbarkeit: Google Maps
    Unterkunft: Unterkunft finden*

Wanderung auf den Hochturm | Anreise

Lage & Anreise

Es gibt zwei Möglichkeiten wie du zum Hiaslegg hinauf fahren kannst. Entweder von Bruck an der Mur und über Pichl-Großdorf oder aber auch von Trofaiach aus. Die Zufahrt erfolgt auf beiden Seiten teilweise über eine Schotterstraße.

Deine Anfahrt zum Hiaslegg kannst du am besten hier planen: Google Maps


Parken

Beim Almwirtshaus Hiaslegg kann man hervorragend parken. Es gibt einen eigenen kostenpflichtigen Parkplatz für Wanderer, die Gebühr für den ganzen Tag beträgt (Stand 2019) 4€.


Übernachten

Wenn du gerne länger in dieser Gegend bleiben möchtest – was ich dir nur empfehlen kann – dann findest du bestimmt hier eine passende Unterkunft für dich: Unterkunft in der Nähe finden*


Wanderung auf den Hochturm mit Hund | Die Tour

Der Aufstieg zum Edelweißboden zum Sonnenaufgang

Unser erstes Ziel des heutigen Tages ist der Edelweißboden, der sich vom Hiaslegg aus auf direktem Weg zum Hochturm befindet. Denn von hier aus möchten wir uns den Sonnenaufgang am Edelweißboden ansehen. Wie wundervoll die Sonne über den Wolken aufgeht! Genau rechtzeitig schaffen wir es aus dem stockfinsteren Wald hinaus und die letzten paar Höhenmeter zum Aussichtspunkt hinauf!

Hier die letzten Meter bevor wir am Edelweißboden ankommen:

Kurz vor dem Edelweißboden

Beim Aufstieg im Dunklen hab ich ja immer so viel Angst davor in der Dämmerung vor Sonnenaufgang die Wildtiere zu stören – im Speziellen davor auf Wildschweine zu treffen. Aber Gott sei Dank ist uns das noch nie passiert. Habt ihr ähnliche Ängste im Dunklen? Vergesst nicht gute Stirnlampen einzupacken wenn ihr auch zum Sonnenaufgang hier rauf wollt.

Es zahlt sich aus!



Sonnenaufgang am Edelweißboden
Sonnenaufgang am Edelweißboden

Einen eigenen Beitrag zum Edelweißboden, der übrigens vor allem zur Edelweißblüte im Sommer extrem zu empfehlen ist, findest du hier: Wanderung zum Edelweißboden am Trechtling – Zur Edelweißblüte im Juli


Weiter geht die Wanderung auf den Hochturm

Nach einem leckeren Frühstück am Berg, machen wir uns auf den Weg und setzen unsere Wanderung auf den Hochturm mit Hund fort. Chili ist einfach die beste Wanderbegleithündin – selbst als wir einige Gämse sehen, bleibt sie absolut ruhig.

Der Weg bietet immer wieder traumhafte Ausblicke und Fotomotive mit wundervollem Bergpanorama! Etwas länger als gedacht dauert der restliche Aufstieg, aber auch diesmal zahlt es sich absolut aus, denn das Gipfelkreuz und die Rundumsicht von oben sind grandios. Allerdings ist auf den letzten paar Metern zum Gipfelkreuz Trittsicherheit gefragt – vor allem bei Hunden ist es wichtig auch auf deren Trittsicherheit und Bergerfahrung zu achten. Bitte verzichte am Berg auch auf Halsbänder und verwende stattdessen ein gut sitzendes Geschirr.

Waderung auf den Hochturm
Waderung auf den Hochturm


Wandern mit Hund
Wandern mit Hund
Gipfelkreuz am Hochturm
Bergwandern mit Hund

Rückweg auf dem Hinweg Wanderung auf den Hochturm

Über den selben Weg wie wir hinaufgewandert sind machen wir uns auch wieder auf den Rückweg zum Ausgangspunkt wo unser Van „Hansi“ geduldig auf uns wartet. Wir nutzen den Rückweg natürlich wieder für ein paar Schnappschüsse zur Erinnerung und für diesen Blogbeitrag.

Es ist wirklich ein absolutes „Traumtagerl“ – was man allerdings nicht unterschätzen darf Mitte/Ende September ist, dass es trotzdem schon recht frisch sein kann. Vor allem für die Ohren waren wir froh, dass wir Stirnbänder dabei hatten, denn windgeschützt ist es hier heroben nicht.

Was für eine Wanderung!



Edelweißboden und Hochturm
Edelweißboden und Hochturm mit Hund
Wanderung Edelweißboden und Hochturm

Tipps Wanderung auf den Hochturm & zusätzliche Infos


#1 – Nicht unbedingt ein Tipp, aber eine Bitte. Verhalte dich immer respektvoll der Natur gegenüber. Setz dich, wenn du zur Blütezeit der Alpenblumen unterwegs bist, nicht mitten in die „Edelweißwiese“, bleib so gut es geht auf dem markierten Weg, nimm deinem Müll wieder mit und lass die Blumen dort wo sie sind!

#2 – Vor allem wenn du vor hast nach dem Edelweißboden weiter auf den Hochturm zu gehen, solltest du unbedingt eine Windjacke und ein dünnes Stirnband mitnehmen – meistens ist es hier oben ganz schön windig.

#3 – Wichtig auf längeren Wanderungen – vor allem im Sommer – genügend Wasser und einen energiebringenden Snack einpacken!

#4 – Gerade für den Abstieg können Trekkingstöcke sehr sinnvoll sein

#5 – Vergiss auf keinen Fall deine Kamera!

#6 – Unterschätze nicht den Berg und das Wetter dort, wenn du dich nicht sicher fühlst, dann dreh bitte um

#7 – Achte auf eine gute Ausrüstung am Berg, vor allem auf ein gutes Licht, wenn du im Dunklen zum Sonnenaufgang aufsteigst.


Besonders schön ist es vor allem auf der Zwischenstation am Edelweißboden ungefähr Mitte Juli, wenn dort alles voll ist mit unbeschreiblich schönen Alpenblüten. Allen voran natürlich das Edelweiß! Sehr zu empfehlen. Hier ein paar Infos zum Edelweiß:



Das Edelweiß | Infos

Gefährdung & Naturschutz

Ganz ohne Frage ist das Edelweiß eine der bekanntesten Alpenblumen überhaupt und wird auch sehr oft als Symbol verwendet – zum Beispiel von alpinen Vereinen. Doch leider gehört diese Blume auch in vielen Gebieten zu den seltenen und gefährdeten Pflanzenarten.

Einer der Hauptgründe dafür war bestimmt das viele Pflücken von Alpen-Touristen und Bergsteigern. Denn das Edelweiß behält auch noch sehr lange nach dem Pflücken seine ursprüngliche Form und Farbe. Ein beliebtes Souvenir also.

In Deutschland wurden die Edelweiß zu ihrer Blütezeit sogar bewacht, jedoch ist mittlerweile das Bewusstsein der Wanderer gestiegen und seit 2007 eine Bewachung nicht mehr notwendig. Das Edelweiß gilt in Deutschland aber immer noch als stark gefährdet.

Bei uns in Österreich steht das Edelweiß bereits seit 1886 unter Naturschutz und ist in vielen Bundesländern noch immer gänzlich geschützt. In der Steiermark jedoch nur teilweise und in Niederösterreich gilt es als pflückgefährdet.


Vorkommen & Blütezeit

Man kann die kleinen Schönheiten sowohl in den Alpen wie auch in den Pyrenäen, den Karpaten, im Jura Gebirge, aber auch in Teilen des nördlichen Balkans & Apennin finden. Sie wachsen in den Bergen in einer Höhe von 1800 bis 3000 Metern, am Liebsten auf Kalksteinfelsen. Man kann sie aber auch, wie hier am Edelweißboden, auf steinigen Wiesen finden. Sehr selten wachsen sie auch auf grünen Almwiesen.

Je nach Region und Höhe blühen die Edelweiß zwischen Anfang Juli und September. Wobei du hier am Edelweißboden die Blütezeit – natürlich immer abhängig von Wetter und Klima des aktuellen Jahres – am besten Mitte Juli erleben kannst.



Wusstest du bereits…?

Wusstest du, dass es sich bei den weißen, pelzigen Sternen um die Blätter und NICHT um die Blüte selbst handelt? Die wirklichen Blüten befinden sich nämlich in der Mitte der sogenannten Hochblätter, welche Insekten anlocken sollen und den vielen kleinen Blüten Schutz bieten.

Übrigens, wusstest du, dass das Edelweiß auf der österreichischen 2-Cent-Münze zu sehen ist?


Wanderung auf den Hochturm via Edelweißboden | Infos Blütezeit Edelweiß

Beliebtheit

Da der Edelweißboden auf „nur“ 1800 Metern liegt und über einen ziemlich einfachen Wanderweg zu erreichen ist, kommen natürlich auch dementsprechend viele Menschen zur Blütezeit der Edelweiß hier hinauf.

An manchen Tagen soll der Marsch hier rauf sogar schon eine richtige Völkerwanderung sein. Wir haben unsere Wanderung zwar an einem Samstag gemacht, aber da das Wetter nicht unbedingt perfekt war und wir auch wirklich sehr, sehr früh gestartet sind waren nicht all zu viele Wanderer unterwegs.


Verhalten

Da sowieso schon so viele Menschen diese wundervolle Wanderung machen, muss auf das Naturjuwel Edelweißboden umso mehr aufgepasst werden. Achte darauf dass du wirklich auf den Wegen bleibst – und zwar nur dort. Du könntest sonst auf eine der kleinen Blümchen treten und das wäre sehr traurig! Ich habe Leute gesehen die sich für ihr Picknick mitten die die Edelweißwiese gesetzt haben, auch wenn man vorsichtig ist muss das aber wirklich nicht sein!! Bitte nicht! Such dir lieber ein schönes Plätzchen daneben. 😉

Ich denke nicht, dass ich extra erwähnen muss, dass man alle Blumen dort stehen lassen soll wie sie wachsen.

Auch deinen Müll nimm bitte wieder mit – und zwar allen. Ich hab auf der ganzen Tour nicht mal ein Taschentuch gesehen und hab mich sehr drüber gefreut wie sauber es hier war – obwohl so viele Leute täglich hier rauf kommen.

Verhalte dich so gut es geht ruhig und schreie nicht unnötig durch die Gegend. Es gibt am Berg nicht bloß Blumen sondern auch Tiere. Sie leben hier.

Denke immer dran, du bist hier Gast und möchtest nichts von der wunderschönen Natur hier oben zerstören.


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