Man ist ständig unterwegs und immer auf der Suche nach den schönsten Plätzen, den coolsten Wanderungen und den spektakulärsten Reisezielen in Österreich und auf der ganzen weiten Welt. Doch leider vergisst man dabei viel zu oft auf das Schöne, das direkt vor der eigenen Haustüre liegt. Wie auch ich. Ständig berichte ich dir von dieser Wanderung und jenem Reiseziel, doch habe ich dabei ganz vergessen dir meinen „Hausberg“ vorzustellen. Deshalb will ich das nun unbedingt nachholen und nimm dich mit auf den Gsollerkogel nördlich von Graz.
Jeder hat diesen einen Park, Fluss, See, Hügel oder Berg, vor der eigenen Haustüre, wo der „schnelle“ Spaziergang oder die Standard Familien-Wanderung seit eher hinführt. Hast du das (noch) nicht, dann – hopp, hopp – auf – raus gehen – finden. 😉
Auf den Gsollerkogel
Schon als Kind war dieser Spaziergang ein Abenteuer – denn er führt auch an einem Wildgehege und einer Waldschenke vorbei. Hier durfte ich immer altes Brot an die Hirsche und Rehe verfüttern und beim „Bäckerseppl“ gab’s zur Belohnung meistens eine Süßigkeit oder ein rotes Kracherl. 🙂
Der Weg befindet sich im Naturschutzgebiet Pafaffenkogel – Gsollerkogel und ist das ganze Jahr über ohne Probleme begehbar – das macht diese Tour zum perfekten „Standard-Spaziergang“ vor meiner Haustüre. Um direkt an den hier beschriebenen Rundweg zu gelangen benötige ich zu Fuß bloß 10 Minuten.
Auf geht’s!
Wir starten unsere Tour bei der Waldschenke „Bäckerseppl“, wo es genügend Parkpätze und auch gleich das erste Highlight der Tour gibt – das Wildgehege. Nach dem Spaziergang kann man hier auch einkehren und sich eine leckere Jause gönnen. Für Kinder gibt es einen kleinen Spielplatz, aber viel interessanter sind natürlich die Hirsche. 🙂
Gleich beim Parkplatz führt der Weg in den Wald hinein und schon bald gelangen wir an eine Kreuzung, wo wir dem Weg leicht rechts bergauf folgen. Es geht erst mal etwas steil bergauf bis zur nächsten Gabelung, wo wir uns dann rechts – am flacheren Weg – halten. Da die Wege jedoch sowieso wieder zusammenführen, könnte man theoretisch auch den anderen nehmen.
Bis zum Gipfel, wo sich auch der Sender befindet gibt es nicht viele Gelegenheiten sich zu vergehen. Wir folgen einfach stets dem Weg nach oben. Teilweise geht’s schon recht steil hinauf, aber auch für den „Anfänger“ ist das sicherlich kein Problem. Außerdem gibt es – vor allem im Frühling/Sommer – so einige Walderbeeren die zum Naschen und Sammeln einladen, so vergisst man schnell mal die Anstrengung.
Vorbei an meinem Lieblingsbaum geht es dann dirkt zum Sender. Ich mag den Baum einfach so gerne, dass ich jedesmal ein Foto von ihm machen muss. Wie er da so steht, ganz alleine und hinter ihm der tolle Blick ins Tal hinunter. Hast du auch einen Lieblingsbaum? Hier gibt’s zusätzlich zum Titelbild noch zwei Fotos von meinem:
Oben angekommen
Ein Bankerl hier oben lädt zum kurzen Verweilen uns Ausrasten ein und dann geht’s für uns auch schon wieder bergab. Wir folgen dem breiten Weg geradeaus über den höchsten Punkt. Schon bald kommen wir an eine wunderschöne Lichtung – diesen Teil der Wanderung mag ich persönlich besonders gerne. Es geht ganz gemütlich dahin, entlang schöner Wiesen und wenn man genau schaut, vorbei an jeder Menge Waldhimbeeren und -brombeeren.
Zurück zum Ausgangspunkt
Spätestens hier muss man sich dann für eine der zwei Varianten (im Unterpunkt „Nachwandern“ beschrieben) entscheiden – die Längere oder die Kürzere. Im Foto oberhalb siehst du links vorne ein Stückchen Wald, dort musst du (stark links) einbiegen falls du dich für den schnelleren und straßenfreien Rückweg entschieden hast. Bald führt dann ein Weg rechts steil bergab zurück zum Wildgehege.
Entscheidest du dich geradeaus zu gehen, kommst du beim LKH Enzenbach vorbei und biegst dort scharf links auf die Straße. Bei jeder Gabelung und jeder Kreuzung hältst du dich links, so kommst du zurück zum Bäckerseppl. Die Straßen hier sind kaum befahren und führen vorbei an verschiedensten Tiren – Hochlandrinder, Ziegen, Pferde….
Nachwandern
Route
Startpunkt beim Bäckerseppl, hier gibt es auch genügend Parkmöglichkeiten. Von hier aus folgt man dem Weg in den Wald leicht bergab. In der ersten Kurve gibt es eine Wegkreuzung, hier die Kurve ausgehen und dem Weg berauf nehmen. Bei der nächsten Gabelung leicht rechts weitergehen, das ist der schönere Weg, du kannst aber auch geradeaus weiter gehen, die beiden Wege führen bald wieder zusammen. Dann immer dem geraden Weg nach oben folgen bis zum Sendemasten, am Weg bleiben und auf der anderen Seite des Hügels immer dem breiten Weg folgen. Vorbei an einem kleinen Hof, bis hin zu einer eher unscheinbaren Gabelung, hier scharf links in den Wald einbiegen. Bei der nächsten Möglichkeit nimmst du den schmalen Weg rechts nach unten. Dem folgst du bis zum Wildgehege. Dort biegst du links die Straße hinauf und kommst wieder zurück zum Parkplatz.
Die längere Variante (gelb strichliert): Wenn du Lust auf noch mehr wandern hast und dabei auch nichts gegen das Gehen auf sehr wenig befahrenen Straßen hast, dann kannst du die Tour verlängern, indem du nach dem Sendemasten den ganzen Hügel hinunter bis zum LKH Enzenbach gehst (Weg 11a auf der Karte). Hier biegst du auf der Straße link ab und folgst immer dem Weg 11 dabei musst du dich einfach immer links halten wenn es eine Gabelung der asphaltierten Straße gibt. So kommst du über die Straße zurück zum Parkplatz.
Daten zur Tour
Ich hab für dich auch gleich die Daten für die längere Variante dazu geschrieben.
- Schwierigkeitsgrad: leicht-mittel
- Gehzeit: ca. 45 min // ca. 2 Stunden
- Länge: ca. 3,6 km // ca. 6,4 km
- Höhenmeter: ca. 168 m // ca. 210 m
- Höchster Punkt: 670 m
- Ausgangspunkt:
- Bäckerseppl // für längere Variante auch LKH Enzenbach
- Einkehrmöglichkeiten:
- Bäckerseppl // für längere Variante auch GH Schusterbauer
Tipps & Umgebung
Tipp1: Für Mountainbiker ist der Gsollerkugel & Umgebung auch ein tolles Highlight. Denn durch dieses Gebiet führte 2009 der Mountainbike WM-Marathon. Dieser ist auch sehr gut beschildert. (Im Gegensatz zu den Wanderwegen)
Tipp2: Oft wir der Spaziergang vor der eigenen Haustüre leider zu sehr zur Gewohnheit und dadurch irgendwann auch langweilig. Ich hab für dich ein paar Tipps gesammelt wie du ihn wieder ein bisschen aufpeppen kannst: Wie man jede Wanderung & jeden Spaziergang zu einem besonderen Erlebnis macht
Tipp3: Falls du dich für die längere Variante entscheidest, kannst du auch beim LKH Enzenbach parken – du kannst die Tour von hier aus auch in die „verkehrte Richtung“ gehen, dann geht es nicht so steil bergauf – dafür aber steil bergab. Du kannst so auf ca. halben Weg beim Bäckerseppl einkehren.
Tipp4: Gerade beim Spaziergang vor der eigenen Haustüre kann man besonders auf die „kleinen Dinge am Wegesrand“ achten. Wie Helena für dich bereits hier beschrieben hat: Die kleinen Dinge am Wegesrand – mit offenen Augen durch die Welt
Weitere Spaziergänge in der Umgebung
Hast du auch so eine „Hausstrecke“? Was magst du an ihr besonders? Lass doch einfach ml einen Kommentar.
3 Comments
Georg Binkert
20 | 11 | 2017 at 12:50Danke für den tollen Wandertip. Es wäre noch super wenn ihr auch beschreiben würdet wie man zum Beispiel das GH Bäckerseppl findet. Den Startpunkt. Dankeschön
Eva
20 | 11 | 2017 at 13:10Hallo Georg,
ich freue mich, dass dir der Tipp gefällt. Google Maps verrät dir den genauen Startpunkt sogar wenn du „Bäckerseppl“ eintippst, keine Adresse notwendig. 🙂
Schau mal hier: https://www.google.at/maps/place/B%C3%A4ckerseppl/@47.1427703,15.3058327,15z/data=!4m5!3m4!1s0x476e319c0f682f85:0xa1479ac0b93200cb!8m2!3d47.1427667!4d15.3145874
Liebe Grüße,
Eva
Eva
20 | 11 | 2017 at 13:24PS: Natürlich hast du vollkommen Recht. Es wäre wirklich einen gute Idee in Zukunft auch die Anreise in Google Maps im Beitrag anzuzeigen, dann muss man es nicht extra selbst eingeben. 🙂
Werde ich gleich mal nachholen für diesen Blogpost, freu mich immer über gute Kritik und Ideen, vielen Dank. 😉