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Tierische Straße durch Kelmend in Nordalbanien – SH20 vom Prokletije Nationalpark zum Skadar-See

Auf unserem Montengro Roadtrip im Juni 2017 sind wir ungefähr 4 Stunden lang „fremdgefahren“ und zwar in Albanien. Denn die SH20 durch Kelmend in Nordalbanien war wie geschaffen als Verbindungsstraße zu unserem nächsten Ziel. Tierische Begegnungen, Strommasten der etwas anderen Art, sowie tolle Ausblicke in die Cem-Schlucht haben diese Fahrt zu etwas ganz Besonderem gemacht. Seid gespannt und begleitet uns auf einer abenteuerlichen Fahrt durch Nordalbanien.


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Übersicht – Fahrt durch Nordalbanien

Wir fahren vom Grebaje Tal über Gusinje und halten uns dann auf der P9 links. Nach ungefähr 15 Minuten erreichen wir die albanische Grenze – Vermosh – Guci. Die Kontrolle verläuft schnell und ohne Probleme – dann sind wir auch schon in Albanien. Es gibt hier ein paar kleine Straßen die in die umliegenden Dörfer führen, aber nur eine Hauptstraße, dieser folgen wir nun die nächsten 60 Kilometer bis wir an einen Kreisverkehr kommen, dort fahren wir rechts und kommen erneut an eine Grenze. Beim Grenzübergang Hani i Hotit – Bozhaj am nördlichsten Zipfel vom Skadar-See reisen wir wieder nach Montenegro ein. Nun geht die Reise für uns nach Podgorica und dann weiter zu unserer Unterkunft am Skadar-See.



Fahrt durch Nordalbanien – Vom Prokletije Nationalpark zum Skadar-See

Nach unserem Aufenthalt im „wilden“ und unbekannten Prokletije Nationalpark in Montenegro heißt es für uns nun wieder – „der Sonne entgegen“. Wir fahren an den Skadar-See (Skudarisee), der sich in Küstennähe teilweise in Montenegro und teilweise in Albanien befindet. Vorher wollen wir allerdings noch einen ganz kurzen Zwischenstopp in der montenegrinischen Hauptstadt Podgorica einlegen, aber dazu ein andermal mehr.

Der schnellste Weg von unserer Unterkunft in Gusinje* nach Podgorica führt allerdings nicht durch Montenegro sondern durch den Norden Albaniens.

Die einst sehr schlechte Straße durch die Region Kelmend in Nordalbanien ist vor kurzem komplett erneuert worden und ist somit mittlerweile nicht nur die kürzeste, sondern auch die schnellste und schönste Route zu unserem nächsten Ziel.

Auch von den Vermietern der Unterkunft im Prokletije Nationalpark und einem deutschen Pärchen das wir dort getroffen haben wird uns diese Strecke empfohlen. Also los!


Die Fahrt durch Nordalbanien auf der SH20

Start in ein Abenteuer & Grenzüberfahrt

Wir fahren bei unserer Unterkunft im Grebaje Tal in Montenegro los und erreichen schon nach ungefähr 20 Minuten die albanische Grenze. Ein kleines Häuschen und eine Schranke, davor ein Motorradfahrer der die Grenze passiert.

Jetzt sind wir an der Reihe. Ein Beamter deutet wir mögen sitzen bleiben, er kommt zu uns, nimmt unsere Pässe durch das Fenster entgegen und verschwindet im Häuschen. Nach einiger Zeit – ungefähr 15 Minuten, dann Stress haben die hier definitiv keinen – kann die Reise dann auch schon weitergehen.

Ohha! Die gerade noch wunderschöne Straße wir auf einmal zur „Schotterpiste“ und auch die ein oder andere Brücke über die wir fahren ist uns ein wenig suspekt – ob die uns wohl aushalten?

Aber keine Sorge, denn schon bald beginnt die gut ausgebaute neue Straße!


Wir sind jetzt schon begeistert von der Entscheidung diesen Weg nach Podgorica gewählt zu haben, es bieten sich uns wirklich tolle Ausblicke. Was für eine unglaublich schöne Gegend das hier dich ist.

Schon bald entscheiden wir einen kleinen Abstecher in ein Tal zu machen – nach Lepushe genauer gesagt.


Abstecher ins „Nirgendwo“

Der kleine Talkessel Lepusha sieht von der Straße aus echt hammermäßig aus, wie traumhaft schön das Licht ihn erleuchtet. Da müssen wir einfach kurz mal einbiegen, das geht einfach nicht anders! Also auf geht’s ins Lapusha-Tal hinein:


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Doch schon nach ein paar Minuten entscheiden wir uns umzukehren, lediglich aus Angst dass die Schotterpiste unsere Autoreifen zerstört.

Aber das Tal selbst ist durchaus sehenswert, es zeigt das albanische Hinterland von seiner aller schönsten Seite. Ich kann mir echt gut vorstellen hier einen Spaziergang oder eine kleine Wandertour zu machen, es ist so ruhig und unberührt!

Auch die nächsten „richtigen“ Gipfel sind nicht weit. Gleich auf der anderen Seite dieser schroffen Berge befindet sich übrigens das Grebaje-Tal wo wir die letzte Nacht verbracht haben.


Geile Straße – mit herrlicher Aussicht

Weiter geht die Fahrt auf der SH20 in Richtung des „etwas größeren“ Ortes Tamara wo sich auch das Verwaltungszentrum der Region Kelmend befindet. Wir sind hier übrigens in den Albanischen Alpen – im Tal des Flusses Cem. In Tamare bleiben wir kurz neben der Hauptstraße stehen und spazieren ein bisschen über die kleine Fußgängerzone im „Zentrum“, dann geht’s auch schon weiter.

Tipp: Für alle die etwas mehr Zeit mitbringen und die Region ein bisschen näher kennen lernen wollen, die finden bestimmt einige Ideen für Ausflugsziele & Wanderungen hier in Tamara im Touristenzentrum.

Und schon bald liegen die eindrucksvollen Rrapsh Serpentinen vor uns – gleich mal rauf fahren! 🙂


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Gleich nachdem wir die Serpentinen erklommen haben, befindet sich auf der linken Seite ein richtig cooler Viewpoint mit einer Glasfront. Von hier hat man einen herrlichen Blick über die Straße und die Cem-Schlucht. Sehr eindrucksvoll!

Hier bleiben wir erstmal ein Weilchen stehen und knipsen einige Fotos – natürlich darf auch ein Familienfoto aus Albanien in unserem zukünftigen Fotobuch nicht fehlen – und das hier ist einfach der perfekte Platz dafür.


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Jetzt fahren wir durch den etwas „größeren“ Ort Rrapsh und kommen dann auch schon bald in den Genuss den Skadar-See von oben betrachten zu können. Über ein paar Serpentinen geht es nun bergab in Richtung der montenegrinischen Grenze.

Eine echt coole Landschaft hier in Albanien, findest du nicht?

Nach ungefähr 20 Minuten vom Viewpoint an der Cem-Schlucht aus erreichen wir auch schon die Grenzüberfahrt. Heir geht’s ruck-zuck, Stempel drauf, und schon sind wir wieder in Montenegro. Auf nach Karuc! Aber davor noch ein keiner Abstecher in die Hauptstadt Podgorica…


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Von zerfallenen Häusern, Plastik, Flaggen & Bunker auf der Fahrt durch Nordalbanien

Nicht überall sieht es hier in Albanien wunderschön aus, immer wieder kommen wir auch an richtigen „Plastik-Sackerl-Feldern“ vorbei. (Sackerl ist österreichisch für Tüte) Vom Umweltbewusstsein wie wir es in Österreich bereits seit Jahren haben sind Montenegro und Albanien leider noch etliche Jahre entfernt.

Ich habe diesem Thema übrigens auch einen eigenen Beitrag gewidmet: Das etwas „andere“ Montenegro.



Aber nicht nur Müll kann man zur Genüge entdecken, auch die Spuren des Krieges sind noch eindeutig hinter jeder Ecke zu erkennen. Zerfallene Häuser, Ruinen und Bunker soweit das Auge reicht – die perfekte Fotokulisse für Helena, die solche Motive liebt. Total begeistert fotografiert sie aus dem Autofenster hinaus.

Auch das Nationalbewusstsein der Albaner ist kein Geringes. Das erkennt man schon ganz eindeutig im Grenzgebiet in Montenegro rund um den Prokletije Nationalpark an den zahlreichen Flaggen. Und auch hier entlang der Straße dürfen natürlich die roten Flaggen mit dem schwarzen zweiköpfigen Adler nicht im Landschaftsbild fehlen.



Tierische Begegnungen neben auf der Straße durch Nordalbanien

Tiere sind in Albanien anscheinend ganz normale Verkehrsteilnehmer. Denn auf unserer Fahrt durch Nordalbanien auf der SH20 haben wir so einige tierische Begegnungen auf und neben der Straße gehabt.

Ich bin mir gar nicht sicher was mein persönliches Highlight war, die zwei Schweine in der Kurve oder die Schafherde die ganz gemütlich an unserem Auto vorbei gezogen ist?

Schafe

Auf einem Forstweg, einer kleinen Nebenstraße – ok, da kann man schon mal mit einer Herde Schafe rechnen. Aber hier mitten auf der toll ausgebauten Hauptstraße haben wir eher weniger mit solchem Gegenverkehr gerechnet.


Schweine

Man sollte definitiv nicht zu schnell fahren, denn hinter jeder Kurve könnten zwei große Schweine mitten auf der Straße lauern. Diesen Motorradfahrer haben die beiden wirklich ziiiiemlich erschreckt.


Esel & Pferde

Auch Pferde und Esel gehören hier einfach dazu zum ganz normalen Straßenverkehr.


Kühe

Halli Hallo liebe Kuh! Schön dass du da bist.


Ziegen

Ganz schön brav diese Ziegen, die bleiben vorbildhaft NEBEN der Straße. Aber keine Sorge, ungefähr 20 Minuten später haben wir ihre Freunde dann AUF der Straße getroffen.


Hühner, Katzen & Hunde

Nicht zu vergessen sind natürlich auch die vielen Hühner, Katzen und Hunde die wir immer wieder mal getroffen haben. Es war richtig lustig die verschiedensten Tiere zu zählen. In Summe sind wir also auf ganze 9 verschiedene Tierarten gekommen – cool nicht?


Faszination Strommasten

Neben den vielen tierischen Begegnungen auf der Straße, sind uns gegen Mitte der Fahrt noch die Stommasten aufgefallen. Sofern man die überhaupt noch „Masten“ nennen kann, es waren wohl eher Strom“stecken“.

Vor allem unser Herr Elektrotechniker, konnte seinen Augen kaum trauen als wir durch das Tal der „Stomstecken“ fuhren. Auch so manche Trafos haben immer und immer wieder seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. 😉



Fazit – Fahrt durch Nordalbanien

Was für eine abgefahrene, coole Straße! 😉

Es hat wirklich total Spaß gemacht hier entlang zu düsen und die verschiedensten Tiere zu zählen. Mal abgesehen davon, dass die SH20 sicherlich die beste und schnellste Verbindung zwischen dem Prokletije Nationalpark und der Küste ist, gibt es auch noch tolle Aussichten sowie kleine Dörfer und jede Menge Hinterland zu entdecken. Und als ob das noch nicht genug Positives wäre, ist die Straße auch noch brandneu und wunderschön ausgebaut.

Fazit also: Ich würde diese Straße auf der Stelle wieder fahren und mir dann sogar noch mehr Zeit lassen um den ein oder anderen Abstecher in eines der Dörfer oder vielleicht auch einen kleinen Spaziergang zu machen.


Was du sonst noch brauchen könntest…

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Alle bisherigen Beiträge zu unserem Montenegro Roadtrip



Das waren ja mal tolle Einblicke, die wir auf der Fahrt durch Nordalbanien hatten. Warst du auch schon mal in Albanien? Welche „tierischen“ Erfahrungen hast du denn gemacht? Schreib doch einfach einen Kommentar und erzähl mir von deinem Albanien-(Straßen)-Abenteuer, ich freu mich schon drauf!

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1 Comment

  • Reply
    Panoramastraße in Albanien + Wandern im Nationalpark – apropos
    08 | 09 | 2018 at 10:34

    […] nach Albanien. Leider bleibt mir nicht genug Zeit das Land ausführlicher zu bereisen, doch Eva von daysweekendsmore beschreibt auf ihrem Blog die Straße SH20 so einladend, dass ich die Strecke unbedingt […]

  • Leave a Reply

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